Rezension: Christian Mikunda: Der verbotene Ort oder die Inszenierte Verführung
Christian Mikunda: Der verbotene Ort oder die Inszenierte Verführung. Unwiderstehliches Marketing durch strategische Dramaturgie.
3. Aufl. München: Redline Wirtschaft, Preis: 36 €
Erhältlich bei amazon.
Haben Sie schon Ihr Weihnachtsgeschenk?
Wer noch etwas für sich selbst zu Weihnachten sucht, sollte unbedingt das Buch von Mikunda auf den Wunschzettel schreiben oder am besten gleich kaufen. Selten habe ich ein Buch gelesen, welches von der ersten Seite an deutlich zeigt, wie das Marketing psychologisch funktioniert und wie deshalb Botschaften und soziale Räume inszeniert werden sollten.
Von Brain Scripts, Landkarten und Drehbüchern
Mikunda, der vom Drehbuch-Schreiben kommt und sich sowohl mit Fernsehen und Film als auch mit dem Aufbau von Vergnügungsparks, Einkaufszentren und ähnlichem beschäftigt, beginnt sein Buch mit grundlegenden psychologischen Kategorien der Inszenierung. Wir erfahren etwas von Brain Scripts, den Drehbüchern, die wir im Kopf haben, unseren Glaubenssätzen und wie sie funktionieren sowie von kognitiven Landkarten, die wir benötigen, um uns zurechtzufinden. Damit nicht genug: Mikunda erklärt, wie die Zeitwahrnehmung funktioniert, wie wir Erwartungen aufbauen, warum man ein Leitsystem aufbaut und schließlich wie wir alle gelernt haben, Botschaften zu entschlüsseln.
Aufbau von Dramaturgie
Diese Bausteine verbindet er im zweiten Schritt zur Dramaturgie. Aus der Verbindung von mindestens zwei Bausteinen lässt sich eine Vielzahl dramaturgischer Effekte ableiten, die für unterschiedliche Zwecke eingesetzt werden können. Und schließlich werden die einzelnen Bausteine miteinander zu Systemen verbunden, die – und darauf kommt er ganz zum Schluss zu sprechen – sich auch für Nonprofit-Organisationen eignen. Hierfür prägt er den Begriff der „Soziodramaturgie“ – der Inszenierung sozialer Wirklichkeit durch Nonprofit-Organisationen. Der eine oder andere Leser mag sich hier vielleicht sogar wiedererkennen.
Grundlage der Kommunikation
Auch wenn der zweite Teil etwas langatmig geraten ist, ist das Buch unbedingt zu empfehlen. Christian Mikunda erklärt und beschreibt mit einer sehr eingängigen Sprache und anhand vieler Beispiele, wie wir inszenieren und worauf wir dabei achten sollten. Denn je besser es uns gelingt, uns und unsere Projekte bzw. Organisationen zu inszenieren, desto einfacher wird nicht nur das Verständnis unserer Arbeit, desto eher sind wir auch erfolgreich und werden die Unterstützer finden, die mit uns mitgehen und uns unterstützen.
Fazit
Unbedingt lesen, es ist in den letzten Jahren kein Buch erschienen, welches so deutlich gezeigt hat, worauf es bei der Gestaltung von Kommunikation ankommt.
Stephanie Harm & Dr. Kai Fischer
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